Erkannte Fehler treiben die Entwicklung voran

Aus Fehlern lernen scheint seit dem Anbeginn der Menschheit die probate Option zu sein, Entwicklung zu ermöglichen. Allerdings scheint diese Ansicht auch Grenzen zu haben, zumindest dann, wenn es um Ergebnisse in der Arbeit geht. Dabei bietet sich doch gerade hier das weiteste Feld für eine Fehlerkultur, die für Unternehmen Lernen und Entwicklung ermöglicht.

Beat Ambord

10. November 2020

Trial and error – Probieren, bis das Ergebnis passt

Das kann eine Herangehensweise sein, die gerade in der Forschung und Entwicklung erfolgversprechend scheint. Wahre Meister in diesem Prozess sind schon kleinere Kinder, die im Lernprozess viele Dinge so lange probieren, bis das Ergebnis stimmt. Wenn auch hier oftmals ein langfristiger Prozess durchlaufen werden muss, ist trial and error doch die Möglichkeit, solange mit zulässigen Versuchen und Tests zu arbeiten, bis ein erwartetes Ziel erreicht wird. Fehler inklusive. Interessanterweise sind es gerade jüngere Unternehmen und Startups, die in ihren Entwicklungsprozessen trial and error weit vor statischem Festhalten an Gewohntem und scheinbar Bewährtem favorisieren und damit immer wieder neue Produkte, Leistungen und Services entwickeln.

Nullhypothese – Keine Zusammenhänge erkennbar

Im Gesamtzusammenhang von Fehlerkultur und trial and error spielt auch die sogenannte Nullhypothese eine wichtige Rolle. Die Nullhypothese geht davon aus, dass es zwischen definierten Ereignissen, gemessenen Phänomenen oder zwischen Gruppen keinen Zusammenhang, keine Verbindung und keine Assoziation gibt.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Der Zusammenhang einer gesunden Fehlerkultur mit Forschung und Entwicklung wird gerade bei trial and error besonders deutlich. Hier gilt allgemein «Aus Fehlern lernen», was an sich einfach klingt und dennoch hohe Ansprüche stellt. Schwieriger wird es im Themenbereich der Nullhypothese, da hier bestimmte Zusammenhänge von vornherein auszuschliessen sind. Dann kann aber auch die trial and error Methode den Nachweis erbringen, dass bestimmte Erscheinungen eben heuristisch nichts miteinander zu tun haben. Auch das kann eine wichtige Erkenntnis sein. Insgesamt bieten die Neurowissenschaften allgemein ein breites Arbeits- und Forschungsfeld für die Fehlerkultur, trial and error oder die präzise Anwendung der Nullhypothese.