Social Entrepreneurship: nachhaltiges Wirtschaften
Wertebasiert, partizipativ, sinnhaft: Social Entrepreneurship schafft den Spagat zwischen unternehmerischem Denken und sozialem Mehrwert.
Wertebasiert, partizipativ, sinnhaft: Social Entrepreneurship schafft den Spagat zwischen unternehmerischem Denken und sozialem Mehrwert.
Öffentliche Debatten sind zunehmend geprägt durch soziale, ökologische und wirtschaftliche Schwierigkeiten. Armut, Klimawandel oder die Folgen der Globalisierung werden seit Langem diskutiert – ebenso das Fehlen von Lösungen. Das Bewusstsein für soziale und ökologische Herausforderungen nimmt zu, und die Rufe nach neuen, zukunftsgerichteten Handlungsoptionen werden immer lauter. Dies betrifft nicht nur einzelne Personen, sondern auch Unternehmen, von denen zunehmend erwartet wird, dass sie sich ihrer Verantwortung stellen. Es braucht Formen des Wirtschaftens, die ökonomisch sinnvoll und gleichzeitig sozial und nachhaltig sind. Modelle und unternehmerische Aktivitäten müssen überdacht und mit sozialen und ökologischen Aspekten kombiniert werden.
Social Entrepreneurship oder Sozialunternehmertum meint Wirtschaften zum Wohl der Gesellschaft. Ziel ist nicht primär Gewinnmaximierung, sondern die Bewältigung gesellschaftlicher und sozialer Herausforderungen (Impact-Orientierung). Deshalb wird der Erfolg sozialer Unternehmen nicht nur anhand ihres finanziellen Profits, sondern aufgrund ihres gesamtgesellschaftlichen Nutzens gemessen. Soziale Unternehmen sind keine spendenbasierten Organisationen, sondern sie vertreten innovative Geschäftsmodelle, denen unternehmerisches Denken und Handeln zugrunde liegt. Anders als NGOs oder Stiftungen sind sie in der Lage, schnell zu reagieren und in kurzer Zeit wirksame und nachhaltige Antworten auf drängende gesellschaftliche Probleme zu liefern. Damit tragen sie zu einer Wirtschaft mit positiver sozialer Wirkung bei.
Sozialunternehmer/-innen setzen sich ebenso intensiv mit den Bedürfnissen ihrer Kundschaft auseinander wie mit den Folgen des eigenen wirtschaftlichen Handelns auf die Umwelt und die Gesellschaft. Sie konzentrieren sich nicht nur auf den unternehmerischen Eigennutzen, sondern sehen ihre Tätigkeiten immer im Hinblick auf eine langfristig positive Wirkung für die Gesellschaft. Es handelt sich deshalb um einen ganzheitlichen Ansatz von Unternehmertum, der durch zukunftsweisende Ideen und Strategien eine Veränderung in der Gesellschaft herbeiführen möchte. Es ist ein gemeinschaftsorientierter Bottom-up-Ansatz, angetrieben von Initator/-innen und Akteur/-innen der Zivilgesellschaft. In der Schweiz gibt es eine langjährige Tradition des sozialen Unternehmertums: Genossenschaften basieren ebenfalls auf einer kooperativen und partizipativen Unternehmensstruktur und zeichnen sich durch eine werte- und sinnbasierte Orientierung aus.