Seit Jahrzehnten sind Billigflüge die günstige Möglichkeit, mit dem Flugzeug Reisen in ferne Destinationen anzutreten. Die Flüge für das kleine Budget waren und sind beliebt bei Familien und Reisenden mit kleinem Budget. Und selbst Unternehmen bedienen sich der Low-Cost-Airlines wenn es darum geht, Mitarbeitende preiswert über grössere Distanzen hinweg an unterschiedlichste Arbeitsplätze in der Welt zu bringen.
Im Zuge einer grösseren Achtsamkeit bezüglich der natürlichen Ressourcen und des Schutzes der Umwelt kamen die Billigflüge in den letzten Jahren regelrecht in Verruf. Nicht ganz ohne Grund, liegen doch die Preise für den Transport mit dem Flugzeug oftmals weit unter den Kosten für Reisen über Land und rechnen sich schlussendlich nur im Massen-Angebot. Begriffe wie Flugscham oder ökologischer Fussabdruck repräsentieren zwar eine moralische Haltung zu Billigflügen, ändern aber letztlich nicht viel an der Beliebtheit der Flüge zum kleinen Preis.
Angesichts einer veränderten Grundhaltung zur natürlichen Lebensumwelt liegt der Gedanke nahe, dass Billigflüge eine eng begrenzte Daseinsberechtigung haben. Das mag zutreffend sein, solange Flugzeuge mit Kerosin angetrieben werden und vorrangig Ziele mit hohem Interesse und entsprechendem Aufkommen angeflogen werden.
Was wird aber sein, wenn der Flugverkehr vielleicht schon bald auf eine ganz andere Antriebstechnik umgestellt wird? Sind dann Billigflüge überhaupt noch möglich und gefragt? Viele solcher Fragen stellen sich, wenn auf die Zukunft des Luftverkehrs geschaut wird. In einer Zeit, als Fliegen noch reiner Luxus und die Angebote recht begrenzt waren, war Fliegen entsprechend teuer. Erst mit dem Massentourismus und verschlankter Leistungsangebote bei gleichzeitig oberflächlichem Umgang mit den natürlichen Ressourcen wurde Fliegen zum Massen- und Billigangebot.
Sofern sich im Flugverkehr und in der Luftverkehrstechnik ökologische Neuerungen durchsetzen, wird auch das Fliegen in der Zukunft vom zunächst teuren Vergnügen sicherlich wieder zum Schnäppchenangebot werden. Fluggesellschaften, die mit neuen Techniken Menschen sauber und preiswert über die Kontinente bringen, werden auch dann wieder nachgefragt sein. Das schon deshalb, weil sich das Fernweh und die Neugier der Menschen nicht an ökologischen Massstäben messen lassen. Wenn es eine Technik gibt, die einen preiswerten Flugverkehr erlaubt, wird es auch wieder Anbieter geben, die den Billigflug, dann eben unter anderen Massgaben, als Geschäftsmodell etablieren und entsprechend grosse Kundenkreise anziehen. Hier geht es um technische Änderungen, wissenschaftliche und wirtschaftliche Neuerungen und immer auch um den Umweltschutz, der jedoch auch bei steigender Aufmerksamkeit immer hinter den aktuellen Bedürfnissen des Einzelnen zurückstehen wird. Andernfalls gäbe es schon heute weder Flugzeuge, noch konventionell angetriebene Autos oder Motorräder.
Natürlich bleiben Luftverkehr und Billigflüge wie die Mobilität der Menschen überhaupt immer streitbare Themen. Aber nur Wissen, Können und Handeln werden hier wie in anderen Feldern des menschlichen Daseins Veränderungen herbeiführen können.
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