Was ist ein Erdrutsch
Ein Erdrutsch ist eine plötzliche Bewegung grösserer Massen an Erde oder Gestein. Zumeist in Hang- und Berglagen auftretend bewegen sich dabei grosse Mengen Material von der Oberfläche hangabwärts. Voraussetzung ist, dass die obere Schicht lockerer als die darunter liegende Schicht ist. Nur so kann physikalisch das Abgleiten erklärt werden.
Wie kommt es zum Erdrutsch
Meist spielen hier grosse Niederschlagsmengen eine wichtige Rolle. Die oberen Bodenschichten nehmen die Masse an Feuchtigkeit auf, werden davon getränkt und schlussendlich immer schwe-rer. Darunter liegende Schichten nehmen kein oder deutlich weniger Wasser auf, es entsteht so etwas wie eine Rutschbahn.
Die schweren, meist lockeren Erd- oder Gesteinsmassen rutschen dann auf den zumeist festen Schichten darunter ab. Physikalisch gesehen wirken hier die Hangabtriebskräfte, unterstützt von den Gleitkräften und der grossen Masse.
Ein Erdrutsch aus der Sicht der Geografie
Ähnlich wie Erdbeben, Vulkanausbrüche oder grosse Felsstürze formen auch Erdrutsche das Bild der Landschaft immer wieder neu. Geraten grosse Erd,- Gesteins- oder Geröllmassen erst einmal in Bewegung, dann gibt es kein Halten mehr. Erst in der Talsohle oder bei unüberwindlich grosser Reibungskraft kommen die rutschenden Massen zum Stehen. Auf diese Weise verändert sich die geografische Formation der Landschaft. Das kann mehr oder weniger deutliche Ausmasse annehmen.
Zu einem Erdrutsch können neben grossen Niederschlagsmengen auch Erdbeben oder normale tektonische Bewegungen führen. In der Abgrenzung zum Bergsturz verläuft ein Erdrutsch zeitlich deutlich langsamer.
Läuft ein Erdrutsch in einem unbewohnten Gebiet ab, merkt das kaum jemand. Grosse Erdrutsche wie beispielsweise der vom 24. Juni 2017 in China hingegen können ganze Dörfer auslöschen. So zu sehen am Beispiel des Dorfes Xinmo in der chinesischen Provinz Sichuan, bei dem 62 Häuser des Dorfes verschüttet wurden. Nur 15 Leichen konnten geborgen werden, über 118 Menschen werden noch immer vermisst.