Green Economy – was geht?

Die Green Economy, sinnbildlich übersetzt die "grüne Wirtschaft", ist eine Begrifflichkeit, die in den letzten Jahren nicht nur bei Ökonomen und Umweltschützern zunehmend in den Fokus der Betrachtung der Wirtschaft gerückt ist. Der Begriff Green Economy beschreibt eine wirtschaftliche Entwicklung, die auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und sozialer Verantwortung basiert. Die Frage, die sich stellt ist: Was geht in der Green Economy?

29. April 2025
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Verbindung von Wirtschaft und Umwelt

In der Green Economy geht es vor allem darum, wirtschaftliches Wachstum und Umweltschutz miteinander zu vereinen oder zumindest einen angemessenen Ausgleich zu schaffen. Das traditionelle Wirtschaftsmodell, das oft auf Ausbeutung von Ressourcen und Umweltverschmutzung basiert, wird infrage gestellt. Stattdessen sollen umweltfreundliche Technologien, erneuerbare Energien und nachhaltige Praktiken die Basis für wirtschaftlichen Erfolg bilden.

Erneuerbare Energien als zentrales Element

Ein zentrales Element der Green Economy ist die Förderung erneuerbarer Energien. Windkraft, Solarenergie und Wasserkraft sind Schlüsselbereiche, die das Potenzial haben, den Energiebedarf der Gesellschaft zu decken, ohne die Umwelt mehr als nötig zu belasten. Die Investitionen in diese Technologien schaffen nicht nur Arbeitsplätze, sondern reduzieren auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und mindern die negativen Auswirkungen des Klimawandels.

Nachhaltigkeit

Die Green Economy ist jedoch nicht allein auf den Energiesektor beschränkt. Nachhaltige Landwirtschaft, umweltfreundliche Transportmittel und eine ressourceneffiziente Produktion sind ebenfalls Teile des Konzepts. Recycling und Kreislaufwirtschaft spielen eine entscheidende Rolle, um Abfall zu minimieren und Ressourcen optimal zu nutzen.

Umweltfreundliche Innovationen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung von umweltfreundlichen Innovationen. Startups und Unternehmen, die nachhaltige Lösungen entwickeln, erhalten oft finanzielle Unterstützung. Dies schafft nicht nur Anreize für kreative Köpfe, sondern auch für etablierte Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle hin zu mehr Umweltverträglichkeit zu transformieren.

Soziale Verantwortung

Die Green Economy setzt auch auf die soziale Verantwortung der Wirtschaft. Das bedeutet faire Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne und die Berücksichtigung sozialer Belange. Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit engagieren, tragen nicht nur zur Umweltverbesserung bei, sondern leisten auch einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit.

Kritik

Trotz aller positiven Ansätze gibt es aber auch ernstzunehmende Kritikpunkte an der Green Economy. Einige argumentieren, dass sie lediglich ein neues Etikett für die Weiterführung alter Praktiken ist und nicht ausreichend radikale Veränderungen bewirkt. Andere weisen darauf hin, dass in manchen Branchen, wie zum Beispiel in der Bergbauindustrie, nach wie vor massive Umweltauswirkungen bestehen. Darüber hinaus wird oftmals darüber diskutiert, dass Green Economy sowohl die Produktion als auch den Konsum verteuern. In der Folge werden Rohstoffe, Produkte und Güter gern aus Ländern eingeführt, in denen Green Economy keine Rolle spielt, was im Umkehrschluss die Belange von Umweltschutz und Nachhaltigkeit konterkariert.

In der Summe dieser Kurzbetrachtung lässt sich sagen, dass die Green Economy einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit darstellt. Es ist jedoch entscheidend, dass die Umsetzung nicht nur auf Lippenbekenntnissen basiert, sondern durch konkrete Massnahmen und Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterstützt wird. Nur so kann die Green Economy ihr volles Potenzial entfalten und einen nachhaltigen Wandel in der Art und Weise, wie wir wirtschaften, konsumieren und leben, herbeiführen.

Quelle: Artikel «Green Economy – Idee, Potenzial, Herausforderung.», Christophe Lienert