Green Economy – Idee, Potenzial, Herausforderung.

Green Economy ist eine sozial integrative, umweltschonende und ressourceneffiziente Wirtschaftsform, welche gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Aspekte verbindet.

Christophe Lienert

12. April 2021

Entstehung und Definition des Begriffs

Der Begriff «Green Economy» (grüne Wirtschaft) entstand ursprünglich aus dem politischen Begriff «Green New Deal» (grünes neues Abkommen oder Geschäft). «Green Economy» ist ein vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP weiterentwickelter Begriff. Er bedeutet, dass wirtschaftliche Transaktionen vermehrt damit verbunden werden, menschliches Wohlergehen zu steigern, soziale Gleichberechtigung sicherzustellen und gleichzeitig Umweltrisiken und ökologische Knappheit zu reduzieren. Konkret bietet die Green Economy somit einen Rahmen, um öffentliche und private Investitionen mit Massnahmen zu verknüpfen, welche CO2-Emissionen sowie Umweltverschmutzung senken, Energie- und Ressourceneffizienz erhöhen und die Biodiversität unseres Planeten schützen.

Das Potenzial und die Zusammenhänge

Der Weg zur Green Economy führt über einen Veränderungsprozess, der die gesamte Gesellschaft betrifft und eine umfassende ökologische Modernisierung der Wirtschaft und der folgenden sechs Hauptsektoren erfordert: erneuerbare Energie, nachhaltiges Bauen, nachhaltiger Transport, Wassermanagement, Abfallbewirtschaftung und Raumnutzung. Für diese Sektoren muss die Politik Rahmenbedingungen bereitstellen, damit Arbeitsplätze geschaffen, Investitionen getätigt und verschiedene institutionelle Partnerschaften etabliert werden können. Es müssen auch offene, wettbewerbsfähige Marktmechanismen, ein gutes Bildungswesen und ein Bewusstsein in der Gesellschaft vorhanden sein, damit die Ideen und Konzepte der Green Economy in allen Sektoren getragen und umgesetzt werden. Verschiedene Lebens- und Arbeitsbedingungen, Konsummuster, Produktlebenszyklen und Finanzierungsmodelle stehen damit in einem direkten Zusammenhang.

Die Schwierigkeiten und Herausforderungen

Ressourceneffizienz, gute Regierungsführung und innovative Technologien allein werden nicht dazu führen, dass die Green Economy gelingt. Ein wesentlicher Aspekt ist der Verbrauch und Konsum der Menschen. Da die wirtschaftlichen Anreize zur Senkung des Konsums gering sind, müssen Regierungen und die Gesellschaft in diesem Bereich speziell Verantwortung übernehmen. Verschiedene globale Gremien, beispielsweise der Weltklimarat IPCC, heben daher auch die Senkung des Konsums und den damit verbundenen gesellschaftlichen Wandel hervor. Ein erster wichtiger Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit und damit zur Green Economy wird sein, unseren Wachstumsappetit infrage zu stellen.