Lost ist das Jugendwort 2020
Während dann Wyld und Cringe wirklich verloren waren, hat sich Lost als das Jugendwort des Jahres 2020 in der Schweiz durchgesetzt. Bemerkenswert dabei ist, dass «lost» eigentlich aus dem Englischen kommt und auch in der Musikszene beispielsweise bei Sido oder Fler verfangen hat, die jeweils einen Track entsprechend betitelt haben. Möglicherweise ist auch das ein Grund dafür, dass «lost» in der Jugendsprache so beliebt ist, obgleich es eher negativ besetzt ist.
Wer «lost» ist, hat zumindest zu einer Sache nicht mehr viel zu sagen. Als ahnungslos, planlos oder tatsächlich verloren gilt man in Jugendkreisen eben dann, wenn man nicht mitreden kann. Dann kann man praktisch nur noch den Mund halten oder sich anderer, in der Jugendsprache beliebter Vokabeln bedienen.
Wer dann etwa mit «cringe» aufwartet, könnte etwas Peinliches oder Unangenehmes in den Blick nehmen. So richtig «wyld» wird es, wenn es um etwas krass Besonderes geht. Vielleicht ist dieses krass Besondere auch das Jugendwort 2020, eben «lost».
Wer kann die Jugend noch verstehen?
Sei wie es sei, die Jugend zu verstehen ist nicht immer ganz einfach und lässt jede Menge Überraschungen offen. Vor allem dann, wenn man aus dem gewissen Alter herausgewachsen ist, was uns irgendwann allen mal passiert. Aber auch dann bleibt es spannend und interessant zu verfolgen, nicht nur wie, sondern vor allem was die Jugend so spricht.
Gern erinnern wir uns dann vielleicht auch an Jugendwörter aus vergangenen Zeiten wie etwa Smombie, Yolo, I bims, Babo, Swag, Fly sein oder Ehrenmann. Vielleicht kann ich daraus sogar einen ganzen Satz bilden?
Hier ein Versuch:
Hi, i bims, der Smombie, der eigentlich der Babo sein wollte und jetzt als Ehrenmann mehr fly als swag ist. Aber was solls? Ich sag nur yolo. So wird das Ganze das «Beschte wos je hets gits».
Und wenn das jetzt nicht der Jugendmonolog des Jahres 2021 wird, dann bin ich wohl wirklich nicht nur cringe, sondern tatsächlich lost.