Die Passerelle ist das Richtige

Mit KV-Abschluss und BMS ging Tiziano Sinatra zum Strassenverkehrsamt. Während seines Engagements dort klärten sich offene Fragen zur weiteren Laufbahnplanung. Nach intensiver Prüfung verschiedener Fachhochschuloptionen kam er zum Schluss, dass die Passerelle für ihn das Richtige ist.

7. Juni 2018

Ob Übertritt ins Lang- oder Kurzzeitgymi, die Probezeit ist selbst nach bestandener Aufnahmeprüfung für viele Teenager kein Zuckerlecken, sondern eine Ochsentour. Tiziano Sinatra realisierte schon kurz nach seinem Wechsel von der Sek A an die Kantonsschule Wetzikon, dass ihm das neue Umfeld nicht zusagte. «Ich wechselte rasch wieder zurück in die Sekundarschule und suchte mir eine passende KV-Lehrstelle.» Fündig wurde er in seiner Favoritenbranche, in einem Online-Reisebüro.

Mani Matter lässt grüssen

Nach Lehre und BMS ging es 2010 indessen nicht auf Weltreise, sondern zunächst Richtung Strassenverkehrsamt im Albisgüetli. Dort war Tiziano Sinatra während dreier Jahre in verschiedenen Funktionen am Schalter und im Backoffice tätig. Das Strassenverkehrsamt am Fuss des Zürcher Hausbergs isteines der grössten in der Schweiz. In diesem industriellen Verwaltungsbetrieb fühlte sich Tiziano Sinatra ab und zu ans Lied von Mani Matter «Er isch vom Amt ufbotte gsy» erinnert. «Der Handlungs- und Gestaltungsspielraum wäre für mich auf Dauer zu gering gewesen. Ich wollte meinem Berufsleben auf lange Sicht neue Perspektiven eröffnen.» Akribisch prüfte er diverse Studiengänge auf Fachhochschulstufe. «Auch hier stiess ich innerhalb der immensen Vielfalt auf – das ist meine persönliche Einschätzung – recht starre inhaltliche Strukturen mit einer Praxisanwendung, die das Röhrendenken fördern.» Er realisierte, dass mit seinem breiten Interesse für Natur- und Sozialwissenschaften die Passerelle, und damit die Universitätsreife, sinnvoll ist.

Selbststudium erhöht Konzentration

Am AKAD College besuchte er zunächst einen Infoabend. «Vom Hörensagen kennen die meisten die AKAD ja schon und auch ihren guten Ruf.» Er fand diesen bestätigt und schätzt die Flexibilität dank den verschiedenen Schultagskombinationen, unter denen Studierende wählen können. Dass die Passerelle für einen hohen Anteil an Selbststudium steht und eine Menge Disziplin abverlangt, gerade wenn man wie Tiziano Sinatra weiterhin auf Teilzeitbasis erwerbstätig bleibt, wusste er. Vor allem aber betont er mittlerweile einen weiteren Vorteil: «Ich bevorzuge das Selbststudium dem klassischen Präsenzunterricht. Die Gefahr, sich ablenken zu lassen, ist viel kleiner und meine Aufnahmefähigkeit umso grösser. Ausserdem kann ich mir die Zeit zum Lernen selber einteilen.» Das Passerellenjahr ist im Flug vorbei. Und nun rückt der Moment näher, an dem es Farbe fürs künftige Studium zu bekennen gilt. «Meine Kronfavoriten sind Internationale Beziehungen oder Geografie und Biologie.» Was auch immer er wählt, sein Streben nach offenen, nicht zu engen Gedankengebäuden wird ihn in positivem Sinn begleiten.