Wie das HR Vorgesetzte in der Kommunikation unterstützen kann

Patentrezepte für eine erfolgreiche Kommunikation gibt es nicht. Aber es gibt eine gute Kommunikationstechnik, die grössere Hindernisse in der Zusammenarbeit mit Menschen verhindern kann und deren bewusster Einsatz bereits kleine Wunder bewirkt.

Diana Roth

23. Januar 2018

Wenn ein Mitarbeiter sich durch die Äusserungen eines Vorgesetzten verletzt fühlt, dann ist das ein Teil seiner eigenen Wirklichkeit, und darüber lässt sich nicht streiten. Ein persönliches Empfinden muss akzeptiert werden. Welche Aufgaben hat hier die Personalfachstelle?

Unterstützung leisten für transparente und direkte Kommunikation

Viele Missverständnisse und problembeladene Gesprächssituation entstehen aufgrund von sogenannten «Du-Botschaften». Du-Botschaften werden oft anklagend empfunden und gehen Hand in Hand mit Verallgemeinerungen. Wir kennen sie alle, die Wörter immer, nie, oft, dauernd. Gefährlich sind zudem Du-Botschaften, die mit den Wörtchen «man» oder «alle» verknüpft sind.
Wenn beispielsweise eine Vorgesetzte einem Mitarbeiter sagt: «Du machst dauernd Fehler. Wenn das noch einmal vorkommt, hast Du wirklich bald ein grösseres Problem», ist Feuer im Dach. Die Personalabteilung wird oft zu solchen Problemsituationen hinzugezogen und um Rat gefragt.
HR-Fachleute haben nun die Möglichkeit, Vorgesetzten aufzuzeigen, dass solche Du-Botschaften die Beziehung zum Mitarbeiter nicht nur belasten, sondern sogar die Arbeitsbeziehung gefährden. Innere Kündigung oder ein Leistungsabfall bei betroffenen Mitarbeitenden sind oft die Folge. Wenn Vorgesetzte mit einem solchen Verhalten und Du-Äusserungen den Zeigefinger auf Mitarbeitende richten, bemerken sie oft nicht, wie kontraproduktiv ihr Verhalten ist.

Vorteile von Ich-Botschaften aufzeigen

Empfehlen Sie Vorgesetzten, Ich-Botschaften zu senden. Damit gelingt es, auf Augenhöhe mit den Mitarbeitenden zu agieren. Eine Begegnung, die durch Offenheit, Ehrlichkeit und Respekt geprägt ist, wird möglich. Damit kann die Beziehung zum Mitarbeiter aufrecht erhalten bleiben.
So würde der obige Vorwurf wie folgt lauten: «Ich stelle fest, dass das der dritte Fehler dieser Art in einer Woche ist. Das ärgert mich. Ich erwarte fehlerlose Arbeitsergebnisse, auch damit der Kunde zufrieden ist. Was brauchst du, damit das nicht mehr vorkommt?»

5 Punkte, um die Kommunikation mit Mitarbeitenden auf eine gute Basis zu bringen

  • Die erlebte, konkrete Situation beschreiben (Ich stelle fest, dass…)
  • Eigene Gefühle ansprechen (Ich ärgere mich darüber…)
  • Klare Deklaration der Forderung (Ich erwarte…)
  • Ansprechen der Auswirkungen (Zufriedenheit Kunde)
  • Abschliessen mit einer Frage (Was brauchst du?)

Fazit

Gute Personalverantwortliche, die Vorgesetzten auf diese Weise zur Seite stehen, machen den Unterschied aus. Sie helfen, Mitarbeiter zu halten, und bieten genau die Dienstleistung, die vom HR erwartet und geschätzt wird.