Unsere Zukunft mit RFID – Logistik 4.0

Pakete, die ihren Transport selbstständig organisieren. Lagerregale, die Alarm auslösen, wenn nachbestellt werden muss. Produkte, die sich am Ausgang selbst bezahlen. So kann die Zukunft aussehen, wenn sich RFID-Standards in der Logistik weltweit durchsetzen.

Adrienne Vögeli

9. März 2018

RFID – eine Brücke von der virtuellen zur realen Welt

Elektronische Datennetzwerke umspannen längst die ganze Welt. Sie übermitteln Daten und Informationen zwischen Lesegeräten, Smartphones, Tablets, Computern und Rechenzentren. Die Daten werden zu einem virtuellen Abbild der realen Geschäftsprozesse verarbeitet. So können wir auf dem Bildschirm mitverfolgen, wie gross der Lagerbestand einer Ware ist, wie weit eine Bestellung bearbeitet ist, wie viele Pakete sich im Ausgang stapeln oder wo sich ein Paket auf seinem Weg befindet.
Wie zuverlässig diese Informationen sind, hängt entscheidend von der Qualität der verfügbaren Daten ab. Hier kann die RFID-Technologie (RFID = Radio Frequency Identification) einen wichtigen Beitrag leisten. Solange Lagerbestände von Hand gezählt und eingegeben werden oder Artikel mit dem Lesegerät ein- und ausgescannt werden müssen, kann es zu Eingabefehlern und zeitlichen Verzögerungen kommen. Wird jeder Artikel mit einer RFID-Markierung versehen, meldet er sich selbstständig an und ab, sobald er eine Leseschranke passiert. Sein aktueller Standort wird zeitgleich im IT-System erfasst und kann verarbeitet und abgerufen werden.

Logistik 4.0 – wenn die Waren mitarbeiten

Was ist zu erwarten, wenn Produkte und Waren weltweit mit standardisierten RFID-Tags versehen sind?

Einsatzmöglichkeiten von RFID-Tags

  • Automatische Verbuchung aller Ein- und Ausgänge der Waren in Warenannahme und Spedition
  • Das Ausstellen von Lieferpapieren, Frachtpapieren, Zolldeklarationen entfällt, weil alle Informationen im RFID-Chip enthalten sind
  • Beschleunigung komplexer Arbeitsabläufe durch intelligente Produkte, die sich selbst organisieren
  • Zuverlässige Lokalisierung von Objekten wie Pakete, Transportbehälter oder Güterwaggons in Echtzeit
  • Intelligente Warenlager und realistische Bestandslisten durch automatische Registrierung jeder Befüllung und Entnahme

Und noch ein Beispiel, das Sie schon kennen

Dank smartem Kühlschrank werden Sie nie mehr ohne frische Milch aufstehen müssen. Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, woher der Kühlschrank weiss, ob noch Milch da ist? – Richtig! Der Kühlschrank der Zukunft wird auch ein Lesegerät sein, und sobald er die letzte RFID-Chip tragende Milchtüte registriert, bestellt er nach.