Der Stellenwert von Umwelt- und Klimaschutz

Die Klimakrise ist die grösste Herausforderung, der sich die Menschheit derzeit stellen muss. Industrie, Mobilität und das Konsumverhalten stehen vor gewaltigen Umbrüchen. Auch wenn manchmal der Eindruck erweckt wird, dass der Klimawandel noch sehr weit entfernt und in der Schweiz kaum spürbar ist, sind bereits heute weitreichende Klimaveränderungen zu beobachten. Die Folgen der Erwärmung zeigen sich insbesondere durch extreme Wetterereignisse wie heftige Stürme, Überschwemmungen oder anhaltende Hitzewellen. Forscherinnen und Forscher wissen: Der Klimawandel ist die Ursache. Und die Menschen tragen eine entscheidende Mitschuld an der rasanten Erderwärmung. Die Welt muss jetzt handeln, sonst ist es zu spät.

Raphaela Haenggi

20. April 2021

Umweltbewusstsein

Der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen definierte 1978 das Umweltbewusstsein als «Einsicht in die Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen durch diesen selbst, verbunden mit der Bereitschaft zur Abhilfe». Diese Definition ist auch heute noch aktuell, wird aber weiter differenziert in die Komponenten Umweltwissen, Umwelteinstellung, Umweltverhalten und Handlungsbereitschaft:

  • Umweltwissen umfasst den Informationsstand einer Person über Umweltthemen sowie aktuelle ökologische Trends und Strömungen.
  • Umwelteinstellung meint einerseits die persönlichen Werthaltungen und Einstellungen in Bezug auf den Umweltschutz aber auch Ängste oder Betroffenheit bis hin zur Empörung und Wut über das Thema.
  • Umweltverhalten wird als individuelles Umweltverhalten im Alltag verstanden.
  • Handlungsbereitschaft ist die Intention, sich in Zukunft auch entsprechend der Einstellung zu verhalten.

Stellenwert von Umwelt- und Klimaschutz in der Schweiz

Das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz ist in der Schweizer Bevölkerung in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Viele wollen auch entsprechend handeln, nur mit konkreten Aktionen für den Klimaschutz tun sich die meisten immer noch schwer. Im «Klimajahr 2019» verging dennoch keine Woche ohne Fridays-for-Future-Proteste und alarmierende wissenschaftliche Studien zur globalen Erderwärmung. Das Thema Klima dominierte die Strassen, die Medien und die sozialen Netzwerke.

Auch zwei Jahre später werden trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie die Forderungen nach einem nachhaltigen Wachstum und einem nachhaltigen Konsum immer lauter. Zurückzuführen ist dieser anhaltende Trend insbesondere auf die jüngere Bevölkerungsgruppe (18 – 39 Jährige), wo hingegen bei Personen ab 40 Jahren nur ein leichter Anstieg dieser Forderungen zu verzeichnen ist. Mit steigendem Umweltbewusstsein fordern die Verbraucherinnen und Verbraucher auch umwelt- und klimafreundlichere Produkte und Dienstleistungen mit dem Ziel, die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren.

Internationale Zusammenarbeit

Mit dem Pariser Klimaabkommen haben sich fast alle Länder der Erde zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bis ins Jahr 2030 bekannt. Gemeinsam wollen sie den Temperaturanstieg auf 1,5 °C beschränken und damit die globale Erderwärmung deutlich unter 2 °C halten. Zusätzlich sollen die Staaten bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützt werden. Die nächste Klimakonferenz findet im November 2021 in Glasgow statt und lässt hoffen, dass die Bemühungen weiter verstärkt und – wie viele Forschende aktuell weltweit fordern – beschleunigt werden.