Gefahr und Segen aus der Luft
Kurz nach Weihnachten ging die Meldung durch die Presse, dass der Handel Rekordumsätze mit Spielzeugdrohnen erzielt hat. Weltweit sollen bereits über eine Million «ziviler» Drohnen im Einsatz sein, und das ist erst der Anfang. Diese Drohnen sind klein, leicht, billig und können von allen gesteuert werden.
Drohnen können zum Segen und Fluch unserer Zeit werden, denn mit ihnen lässt sich vieles anstellen. Schon jetzt werden Drohnen ebenso eingesetzt, um gefährliche Gletscherseen zu überwachen oder Verschüttete in Lawinen zu orten, wie für kriminelle Transporte und Anschläge. Die Situation erinnert ein wenig an Goethes Zauberlehrling, der zaubern wollte und am Ende die Geister, die er gerufen hatte, nicht mehr bändigen konnte.
Drohnen können fast alles – bald auch allein
Drohnen verleihen Sensoren, Werkzeugen und Robotern Flügel. Alles, was bisher vom Boden aus möglich war, geht bald auch aus der Luft: Medikamente transportieren, Dünger versprühen oder Hagelschäden dokumentieren. Bald sollen Drohnen Landminen aufspüren, das Innere von beschädigten Reaktorhüllen untersuchen oder unterirdische Höhlensysteme erforschen.
Weltweit befassen sich Ingenieure und Forschende damit, Drohnen für sinnvolle Zwecke zu entwickeln. Gegenwärtig arbeiten sie daran, Drohnen mit künstlicher Intelligenz auszustatten, damit sie sich selbstständig im Gelände bewegen können und «wissen», wo sie sind. Ebenso werden Drohnen mit Sensoren und Greifarmen versehen, damit sie Dinge selbstgesteuert transportieren oder in allen Höhen mechanische Arbeiten verrichten können.
Drohnen-Teams als Zukunftsvision
In nicht allzu ferner Zukunft werden Drohnen zusammenarbeiten, Arbeitsschritte miteinander koordinieren und gemeinsam Lösungen für unvorhergesehene Situationen finden. So könnte es sein, dass Schwärme von Drohnen abgelegene Hochspannungsleitungen reparieren, in Erdbebengebieten Verschüttete bergen oder grosse Rinderherden zusammenhalten.
Und wer weiss, vielleicht wünschen auch wir uns alle bald Drohnen zu Weihnachten…