Esperanto: Der Traum einer weltumspannenden Sprache

Die Schweiz ist ein Land in dem viele Sprachen gesprochen werden. Neben dem Schweizerdeutsch bedienen wir uns hier dem Italienischen, der französischen Sprache und in einigen Landesteilen auch dem Rätoromanischen. Und als Weltenbummler begegnen wir auch den vielen anderen Sprachen, die überall auf unserem Planeten gesprochen werden. Selbst mit einer guten Schulbildung und einem guten Sprachenverständnis stossen wir dann hie und da an unsere sprachlichen Grenzen. Da wäre es doch schön, wenn es eine weltumspannende Sprache gäbe, so etwas wie eine Menschheitssprache.

Beat Ambord

12. Oktober 2023

Der Traum von einer weltumspannenden Sprache ist kein neuer. Bereits im Jahre 1887 veröffentliche der Augenarzt Ludwik Lejzer Zamenhof ein Grundmodell einer internationalen Sprache, die wir als Esperanto kennen. Die sogenannte Plansprache Esperanto gilt bis heute in keinem Land der Welt als Amtssprache. Und trotzdem interessieren sich immer wieder Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und Sprachräume für Esperanto. Sichere Zahlen dazu, wie viele Menschen Esperanto beherrschen, gibt es nicht. Die Angaben schwanken entsprechend zwischen 100.000 und zehn Millionen weltweit, was sicherlich nicht allzu viel ist.

Folgt man den Grundlagen der Entwicklung einer international anerkannten und funktionierenden Plansprache, dann müsste sich eine solche laut Zamenhof durch folgende drei Ziele auszeichnen:

  • Sie muss von jedem Menschen verhältnismässig leicht erlernt werden können.
  • Wer diese Sprache erlernt hat, muss diese sofort im Sprachverkehr mit anderen Nationalitäten einsetzen können (dürfen).
  • Die Welt muss von dieser Sprache lebendigen Gebrauch machen.

Bis heute scheinen weder die Ziele dieser Grundlagen umgesetzt, noch ist Esperanto so weit verbreitet, dass man sich damit mit grosser Sicherheit irgendwo verständlich machen könnte. Dennoch kann man nicht von einem Scheitern der Idee von einer weltumspannenden Sprache ausgehen. Immer wieder beschäftigen sich Menschen mit der Plansprache Esperanto und vielleicht bedarf es nur eines international anerkannten Anstosses, damit Esperanto endlich zur weltumspannenden Sprache eingesetzt werden kann. Die Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg sind ermutigend, wenn auch nicht weltumspannend berauschend. Immerhin gibt es in mittlerweile 71 Ländern der Erde Esperanto-Landesverbände (Erhebung 2013). Die Schweizerische Esperanto-Gesellschaft vertritt um die 170 Mitglieder.

Wer mehr über Sprachen erfahren will oder gleich eine Fremdsprache erlernen möchte, findet entsprechende Angebote unter akad.ch.