Was und wer ist die Generation Z

Die Generation Z bezeichnet diejenige Generation, die zwischen 1997 und 2012, nach den Millenials geboren wurde. Diese selbstbewusste Generation ist aufgewachsen mit dem Internet und den sozialen Medien.

Christophe Lienert

9. Juni 2023

Einführung und ab wann gehört man zur Generation Z?

Im Vergleich zu den Babyboomern, der Generation X und der Generation Y (sog. Millenials) ist die Generation Z die bisher vielfältigste Generation bezüglich ihrer Zusammensetzung aus Minderheiten und unterschiedlichen ethnischen Gruppierungen. Sie umfasst diejenigen jungen Leute die zwischen 1997 und 2012 geboren worden und hat die Zeit vor dem Internet gar nie gekannt. Aufgewachsen mit dem Internet mit all dessen Vor- aber auch Nachteilen (z.B. verkürzte Aufmerksamkeitsspannen, Schlafstörungen, Sexting) ist diese Generation allgemein charakterisiert durch ihre grosse Umsicht und Sorgsamkeit gegenüber anderen Menschen, durch Streben nach einer vielfältigen Gemeinschaft und durch ihre äusserst kollaborative und soziale Einstellung. Sie schätzt Flexibilität, Sachlichkeit, Authentizität und in der Zusammenarbeit sind Leuten dieser Generation nicht-hierarchische Führung wichtig. Die Generation Z wird oft auch als die pragmatische Generation bezeichnet, die Probleme erkennt (welche sie ebenfalls vielleicht beunruhigt), diese aber auch realistisch angeht und innerhalb der gegebenen Strukturen zu lösen versucht.

Diese pragmatische Haltung verlieh der Generation anfänglich Attribute faul und verhätschelt; eine Generation also, die dauernd vor den Bildschirmen ist und sich nicht kümmere. Das negative Image kam vor allem vor dem Hintergrund zustande, dass ältere Generationen glaubten, dass sich die Generation Z nicht in Vereinen oder karitativen Organisationen engagiere oder keine Neben- und Ferienarbeiten verrichte. Diese jungen Leute sind jedoch mit dem Internet gross geworden und engagieren und teilen sich oft online mit oder verdienen gar gutes Geld mit verschiedenen online-Aktivitäten wie Blogs schreiben oder Influencer-Tätigkeiten.

Warum die Generation Z so wichtig ist

Gemeinhin werden die Leute der Generation Z als «digital-natives» wahrgenommen. Sie sind aufgewachsen mit dem Internet als Informationsquelle und den sozialen Medien als Kommunikationskanäle. Internet-basierte Technologien haben zu tiefgreifende Veränderungen auf die Art der menschlichen Kommunikation geführt und verändern weiterhin rasch die Art, wie Leute arbeiten, spielen, einkaufen, Freunde finden oder lernen. Bereits seit Kindesalter kennt die Generation Z die Welt mit grossen Geschwindigkeiten, Skalen und Reichweiten. Sie wusste sich schon früh mit digitalen Werkzeugen zu helfen, die sie sowohl selbständig aber auch gemeinschaftlich einsetzt und mit den grossen Reichweiten des Internets können sie auch von anderen Gesellschaften und Kulturen rund um den Globus lernen. Demzufolge haben sie – neben einer starken eigenen Identität – auch ein hohes Bewusstsein für kulturelle Vielfalt entwickelt.

Diese offenen und flexiblen Eigenschaften sind in der heutigen, raschen, schnelllebigen, globalisierten Welt äusserst wichtig und gefragt: nicht nur im Berufsleben, bei der Entwicklung von Projekten, sondern auch übergeordnet gesehen für den Zusammenhalt der Gesellschaft. So ist die Generation Z im Stande, und auch willens, in einem gewissen Sinne den «Technologie- und Wissenstransfer» von jung zu alt zu gewährleisten und die älteren Generationen in der Handhabung mit diesen online-Werkzeugen und den rasch wandelnden Technologien zu unterstützen.

Die Erwartungen der Generation Z an das Berufsleben

Die Generation Z hat – insbesondere im Vergleich zu Vorgängergenerationen – hohe Erwartungen an das Berufsleben und an heutige Arbeitgeber: Oft stellen sie schon in Anstellungsgesprächen explizite Bedingungen an die Höhe des Gehalts, die Sinnhaftigkeit der Arbeit, Nebenleistungen und Aufstiegschancen. Die Generation Z hat dank ihrer Fähigkeit zur Datenrecherche im Internet mehr Zugang zu Geschäftsdaten und kann den Wert ihrer Skills für eine Firma gut abschätzen und kennt beispielsweise die Gehälter der verschiedenen Branchen und Gehaltsunterschiede innerhalb einer Branche – ein nicht zu unterschätzender Verhandlungsvorteil. Zudem hat die Generation Z auch die Erwartung, ihre Visionen und Werte, wie z.B. kollaboratives, flexibles, mobiles und effizientes Arbeiten oder Homeoffice, in die Firma bringen zu können.

In all den oben genannten Punkten drückt sich ihre pragmatische Art und die Vorliebe zur direkten – weiterhin auch physischen – Kommunikation aus. Im Berufsleben zeichnet sie zudem eine gewisse Selbstsorge und hohe Eigenständigkeit aus. Zwar machen auch sie Fehler und können lernen, aber sie haben dank ihrer Selbständigkeit und ihrem Wissen im Umgang mit modernen Kommunikationstechnologien, ihrer digitaler Bildung, und ihrer – teils auch kommerziellen – flinken Anwendung von sozialen Medien auch viel in die Unternehmen zu bringen. Dabei treffen sich die älteren Kolleginnen und Kollegen, die neue moderne Arbeitsmethoden lernen, mit den Vertreterinnen und Vertretern der Generation Z, die lernt, warum es sich lohnt, ein bestehende Methoden oder Prozesse weiterhin anzuwenden. Dieser generationsübergreifende Dialog und das offene, auf Vertrauen basierte gegenseitige Lernen ist höchst wichtig – für Wirtschaft und Gesellschaft gleichermassen.