Die Alterung der Gesellschaft, eine globale Realität
Die Alterung der Gesellschaft wird deren Struktur und die Wirtschaft weitreichend verändern. Die steigende Lebenserwartung und der starke Rückgang der Geburtenzahlen sind die zwei wesentlichen Aspekte, die den rasanten demografischen Wandel in modernen Gesellschaften beschleunigen. Man spricht in diesem Kontext auch von einer doppelten Alterung der Gesellschaft.
In Europa verdoppelte sich der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in den letzten 60 Jahren. Insbesondere die Zahl der 65- bis 80-Jährigen (also die jüngeren Seniorinnen und Senioren) wird weiter stark zunehmen, und die Gruppe der über 80-Jährigen wird sich wegen der stetig steigenden Lebenserwartung bezüglich dem Anteil in der Bevölkerung bis zum Jahr 2050 sogar verdreifachen.
Folgen für Gesellschaft
Die doppelte demografische Alterung verändert Gesellschaft und Wirtschaft. Seit den 1970er-Jahren, dem Ende der sogenannten Baby-Boomer-Generation, ist die natürliche Bevölkerungsbilanz negativ. Auch hat sich der Trend zur späten Familiengründung akzentuiert.
Die Veränderung der gesellschaftlichen Altersstruktur hat Folgen, nicht zuletzt für das Gesundheitssystem oder die Alters- und Rentenvorsorge. Öffentliche Kassen leeren sich zunehmend, und die Diskussion um die Anhebung des Rentenalters bleibt aktuell.
In den letzten Jahren tauchten jedoch in der gesellschaftlichen Diskussion auch positivere Altersbilder auf: Begriffe wie «Best-Ager» oder «junge Alte» zeugen davon. Die Silver Society wird als autonom, konsumfreudig, reiselustig und vor allem sozial engagiert wahrgenommen – viele von ihnen wollen ihren eigenen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Sie wollen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, ihr Wissen zur Verfügung stellen und Menschen vernetzen.
Chance für Unternehmen und Wirtschaft
Da Menschen immer älter werden und gleichzeitig länger gesund bleiben, verschiebt sich die Altersstruktur in der arbeitenden Bevölkerung. Die aktiven älteren Personen bleiben vermehrt im Berufsleben, und Unternehmen stellen sich zunehmend darauf ein, indem sie ihre Strukturen und Prozesse entsprechend anpassen.
Die Silver Society birgt für Unternehmen nicht nur Risiken – wie bis anhin oft vorgebracht –, sondern bietet auch erhebliche Chancen, zum Beispiel, wenn sie altersgemischte Teams und Führungsstrukturen etablieren. Anstatt sich ausschliesslich um junge Talente zu bemühen, lohnt es sich, ältere Mitarbeitende zu fördern und langfristig im Betrieb zu halten. Diese verfügen über institutionelles Wissen, haben ein detailliertes Verständnis der Abläufe in Unternehmen und können Mentorinnen sein für jüngere Kollegen. Altersgemischte Teams bieten die optimalen Bedingungen für den wichtigen, generationenübergreifenden Know-How-Transfer innerhalb einer Organisation.