Zum 100. Todestag von Wilhelm Conrad Röntgen: Röntgenstrahlen – Ein physikalischer Segen für die Medizin

«Ich gehe dann mal zum Röntgen.» Auch wenn die Computertomografie die modernere Methode des «Durchleuchtens» des menschlichen Körpers zu medizinischen Zwecken darstellt, ist das Röntgen auch 100 Jahre nach dem Tod des Erfinders dieser Technologie in der Medizin noch immer aktuell. Beispielsweise wird auch heute noch bei Knochenbrüchen, aber auch beim Verdacht auf Organschäden und -veränderungen geröntgt. Und das Röntgen wurde ausgehend vom Namensgeber schnell zu einem Begriff, der nicht nur in der älteren Generation noch immer geläufig ist.

Beat Ambord

27. Oktober 2023

Entdeckung der Röntgenstrahlen war ein Meilenstein

Mit Röntgenstrahlen sind elektromagnetische Wellen gemeint, die sich oberhalb im Energiebereich von ultraviolettem Licht befinden. Erzeugt werden kann diese Strahlung durch die Beschleunigung geladener Teilchen in einer Röhre. Das hat Wilhelm Conrad Röntgen am 08. November 1895 in Würzburg entdeckt. Damit wurde er zum Vater der Röntgentechnik, wenngleich solche Strahlen schon früher bekannt waren.

Für die Medizin und auch für technische Anwendungen wurde diese Entdeckung schnell zu einem wahren Meilenstein. Neben der Sichtbarmachung von unter der Haut liegenden Gewebeschichten werden Röntgenstrahlen auch in der Radartechnik eingesetzt. Bekannt ist, dass Röntgenstrahlen durchaus krebserregend wirken können. Weniger bekannt hingegen ist, dass genau diese Strahlung auch schon mehrfach erfolgreich bei der Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt worden ist.

Vielleicht erste bildgebende Technologie in der Medizin

Für die medizinische Anwendung vor allem in der Diagnose von Verletzungen und Erkrankungen war das Röntgen im frühen 20. Jahrhundert die vielleicht erste bildgebende Technologie. Mit den gezielt eingesetzten Röntgenstrahlen wird der menschliche Körper durchleuchtet. Hinter dem Körper befindet sich eine fotografische Platte, auf der durch die Bestrahlung ein Abbild des durchleuchteten Körpers erzeugt wird. Damit liessen und lassen sich organische Veränderungen bis heute diagnostizieren.

Schnellere Diagnose, bessere Therapie

Während vor dem Einzug der Röntgentechnik viele medizinische Therapien praktisch noch auf Verdacht eingesetzt wurden, erlaubte es die Entdeckung der Technologie, schnellere und bessere Diagnosen zu erstellen und auf dieser Grundlage die jeweils beste medizinische Therapie einzusetzen.

Das ist das Verdienst von Wilhelm Conrad Röntgen, der am 10. Februar 1923 in München verstarb. Mehr über Wilhelm Conrad Röntgen, die Röntgenstrahlung und deren Anwendungsbereiche sowie über die Meilensteine der Medizin und Medizintechnik können Sie in einem AKAD-Kurs erfahren.